Dieter Becken gründete sein Unternehmen nach dem Abschluss einer Maurerlehre und einem Studium der Architektur und Ingenieur-wissenschaft in Hamburg und Hannover. Er spezialisierte das Unternehmen schnell auf die Investition, Entwicklung, Realisierung und das Management von Gewerbe- und Wohnobjekten in Hamburg. 2006 verkaufte er sein Immobilienportfolio an einen amerikanischen Finanzinvestor und formte die heutige Holding-Struktur.

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STATT.

Ein Interview
mit
Dieter Becken,
Geschäftsführender
Gesellschafter,
und
Prof. Dr. Michael Becken,
Geschäftsführer

Prof. Dr. Michael Becken kombiniert mit seiner akademischen Ausbildung die für den Immobilienbereich relevanten Bereiche Recht und Ökonomie.

In 2008 beginnt er in der Becken Unternehmensgruppe als Syndikusanwalt und wechselt 2015 in die Führung der Gruppe.

Seit Beginn des Jahres 2018 widmet sich Prof. Dr. Michael Becken hauptverantwortlich dem Aufbau des neuen Geschäftsbereichs Investment- und Fondsmanagement.

»Unter dem Dach der
Holding formiert sich
das gesamte Know-how und werden die Strategien
und Visionen für
die Zukunft entwickelt.«

Dieter Becken

Herr Becken, Herr Prof. Dr. Michael Becken, bevor wir über die Zukunft sprechen, ein Blick in die Becken-Historie, die ja weit in die Gegenwart reicht.

DB | Das ist vollkommen richtig. Denn nicht zuletzt ist die Vergangenheit
auch die Grundlage für die Gegenwart und die Voraussetzung für die
Zukunft. Mehr als 43 Jahre Immobiliengeschichte haben mich als
Unternehmer und auch mein Unternehmen geprägt. Die Werte unseres Unternehmens haben sich über die Jahrzehnte gefestigt und weiterentwickelt und sind uns heute Verpflichtung genug, an die nächsten Generationen zu denken. Mit dem Verwaltungsrat habe ich für mein Unternehmen einen weiteren fundamentalen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte gesetzt. Sie haben also vollkommen Recht, wenn Sie behaupten, dass die Vergangenheit in die Gegenwart und bis in die Zukunft reicht.

MB | Bevor wir auf den Verwaltungsrat eingehen, der das Fortbestehen des
Unternehmens Becken weit über die Wirkungszeit von Dieter Becken
hinaus sicherstellen wird, dürfen wir durchaus kurz einen Blick auf die
Gegenwart und jüngste Vergangenheit unseres Unternehmens werfen. In
den letzten Jahren haben wir ein beachtliches Wachstum erfahren.
Neben Berlin haben wir Niederlassungen in Frankfurt am Main und München eröffnet. Die Anzahl unserer Mitarbeiter hat sich inzwischen verdoppelt und unsere Projektpipeline für die zukünftigen drei bis fünf Jahre wurde auf gut 1,9 Milliarden Euro ausgebaut. Wir realisieren unter anderem Büro- und Wohnimmobilienprojekte in den Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart sowie in deren umliegenden Wachstumsregionen.

Das klingt nach einem beachtlichen Wachstum. Wie werden Sie strukturell dieser Herausforderung gerecht?

DB | Mit der seit 2006 etablierten Holding-Struktur haben wir die entscheidende Voraussetzung für jegliches Wachstum geschaffen.
Unter dem starken Dach der Holding wirken die einzelnen Unternehmens-bereiche als Expertenteams weitgehend selbstständig und sind gleichzeitig miteinander vernetzt.

MB | Mit dieser Holding arbeiten wir wie ein Konzern und sind und bleiben doch ein schlagkräftiges Familienunternehmen mit all seinen Verantwortungen. Eine wichtige strukturelle Neuausrichtung war 2019 der bereits erwähnte Verwaltungsrat, welcher der Holding beigeordnet ist. Ein Aufsichts- und Kontrollorgan ausgewählter Familienmitglieder und externer Sachverständiger für den Bereich Immobilien und Finanzierung.

Könnte man sagen, in der Holding entwickeln Sie die Strategien und Visionen Ihres Unternehmens?

DB | Unter dem Dach der Holding formiert sich das gesamte Know-how. Hier werden tatsächlich die Strategien und Visionen für die Zukunft entwickelt

MB | Wir sind darauf vorbereitet, auch unter unserer Führung, der Führung durch die nächste Generation, herausfordernde Ziele anzugehen. Dabei geht es uns nicht nur darum, mehr zu bauen, sondern intelligenter, nachhaltiger, Ressourcenschonender zu bauen. Dabei spielt Teamwork eine wichtige Rolle. Niemand baut ein Haus allein. Es ist uns bei jeder Immobilienentwicklung ein Anliegen, dass alle Projektbeteiligten sich mit ihrer Aufgabe und dem Unternehmen identifizieren, und somit zu einem großen Team zusammenwachsen.

DB | Die drängenden Themen unserer Zeit sind die Schaffung von Wohnraum in den Ballungszentren und der Klimaschutz. Dem können wir uns nur gemeinsam stellen. Und schaffen somit Raum zum Arbeiten, zum Wohnen, zum Atmen – Gebäude, die Lebens- und Arbeitsräume für Menschen sind.

Wie würden Sie Ihre Kernkompetenz beschreiben?

DB | Analysen auswerten, Entscheidungen treffen, nachhaltige Immobilienwerte schaffen: Bei uns liegt die Immobilienexpertise in der DNA.

Ist das Ihre Unternehmensphilosophie?

DB | Wir bei Becken glauben an die Welt von Morgen! Um das Morgen mitgestalten zu können, schauen wir immer über den eigenen Horizont hinaus. Nehmen Inspirationen und neue Perspektiven als Antrieb und sind uns dabei unserer Verantwortung stets bewusst.

»Wir müssen eine Antwort auf die immer größer werdende Nachfrage nach nachhaltigen Wohn- und Arbeitsräumen finden.«

Prof. Dr. Michael Becken

Sie sprechen von Klimaschutz und Verantwortung.
Was genau meinen Sie damit?

MB | Bis 2050 wird 70% der Weltbevölkerung in Städten leben. Das stellt uns bei Becken und die gesamte Baubranche vor große Herausforderungen. Wir sind überzeugt davon – Natur, Fortschritt und Technologie müssen sich nicht ausschließen, sondern können sich wechselseitig bestärken.

DB | Aber Technologie allein wird die Zukunft nicht verändern. Unsere Städte smarter zu machen heißt eben nicht die Menschlichkeit aus dem Fokus zu verlieren.

Was ist denn die Vision von Becken für die Stadt von Morgen?

DB | Eine grüne Stadt mit viel Raum für die Interaktion zwischen den Menschen. Wir müssen versuchen so viele Grünflächen wie möglich zu erhalten und neue zu schaffen – und dazu müssen wir uns noch eine ganz Menge mehr Gedanken machen.

MB | Dabei hilft uns auch der Blick über den berühmten Tellerrand hinaus. Wir können viel lernen von Städten wie Kopenhagen oder London – dort entstand zum Beispiel das erste komplett CO2 neutrale Dorf Europas.

Da stellt sich die nächste Frage: wie finanzieren Sie ihre ambitionierten Ziele, Ihre Projektentwicklungen und Ihre Teams?

DB | Unsere Kapitalstärke versetzt uns in die glückliche Lage, Immobilienprojekte von Anfang an aus eigener Kraft umzusetzen. Dies verleiht uns neben Stärke auch Flexibilität und macht unser Unternehmen für potenzielle Partner attraktiv. Zunehmend nutzen wir unsere mehr als 40-jährige Expertise und profunde Marktkenntnis auch zur Strukturierung verschiedener Immobilienfonds für institutionelle Anleger. Damit lassen sich sowohl nachhaltige Investments in Objekte mit Wertsteigerungspotenzial sowie Developments sichern, als auch ein nachhaltiger Immobilienbestand mit dem Ziel solider, langfristiger Ertragserzielung aufbauen.

»Wo wir auch
hinschauen,
der Wandel findet
bereits statt.«

Dieter Becken
Verstehe ich richtig, dass neben Immobilien auch nachhaltige Finanzprodukt zu Ihrer zukünftigen Produktpalette gehören werden?

MB | Absolut. Seit Beginn des Jahres 2018 widme ich mich mit einem Experten-Team dem Aufbau des Geschäftsbereichs Investment- und Fondsmanagement. Mit dem Solid Office Fund I haben wir in Q1 2021 zudem unseren ersten ESG-Fonds (sog. Art. 8 Fonds) aufgelegt.

DB | Wir waren und bleiben ein agiles Unternehmen – denn niemand sollte
sich auf seinen Erfolgen ausruhen.

Ich bedanke mich für das interessante Gespräch.